Zu Fuß in die Türkei
Als große Befreiung sah der Gmünder Künstler Eckhart Dietz den Übergang von der Schule an die Universität. "Hier konnte ich endlich frei arbeiten", sagt er im Rückblick auf seine Studienzeit.
Eckhart Dietz hat nach seinem Abitur am Gmünder Parler-Gymnasium ab 1953 zuerst Biologie an den Universitäten in Tübingen und Kiel studiert. "Ich wollte Meeresbiologe werden", erinnert er sich. Die frei schwebenden, fast durchsichtigen Meerestiere hätten ihn besonders fasziniert. "Das forschende Untersuchen und die Experimentreihen habe ich auch in der Bildhauerei übernommen", sagt er.
Nach seinem Biologie-Studium schob Dietz ein Studium als Kunsterzieher und Bildhauer an der Stuttgarter Kunstakademie hinterher. Das Studentenleben hat er in vollen Zügen genossen. Auch wenn's manchmal hart war: "Ich hatte in Stuttgart ein Zimmer unterm Dach. Da regnete es so rein, dass ich eine Folie aufspannen musste", berichtet er lachend.
"Eigentlich wollte ich immer Lehrer werden", erzählt der freischaffende Bildhauer. Dann kam ein einschneidendes Erlebnis dazwischen: "Ich nahm ein Urlaubssemester und wanderte zu Fuß in die Türkei", berichtet Dietz. Ein halbes Jahr hätte er dort mit 100 Mark überlebt. "Mir war klar, dass ich kein Beamter werden, sondern frei für mich arbeiten möchte", sagt er. mh
Quelle: Gmünder Tagespost 8.6.2006 - www.gmuender-tagespost.de