KUNSTAKTION / "Expressive Studien" mit Eckhart Dietz auf Schloss Kapfenburg

Die Hand am Körper

Den Entstehungsprozess seiner Skulpturen sichtbar machen, ist das Ziel von Eckhart Dietz. Ergänzend zu seiner Ausstellung "Bewegung-Tanz", die vom 19. Juli bis 3. August auf Schloss Kapfenburg zu sehen ist, hat der Gmünder Bildhauer unter dem Titel "Expressive Studien 1" am vergangenen Dienstag zahlreiche Besucher über seine Schultern blicken lassen.


VON GEROLD WENZEL

Die Bewegungen der Tänzerinnen hält Eckhart Dietz (l.) im Fürstensaal von Schloss Kapfenburg in flüchtigen Skizzen zeichnend fest. (Foto: gwd)

Unter Mitwirkung der Choreografin Karren Foster und des Saxophonisten Uwe Werner schufen die Tänzerinnen Bianca Barth, Anja Crummenauer und Anja Lübke vor den Augen der Anwesenden die thematische Basis zu den Werken von Eckhart Dietz.

Seine in Aluminium und Edelstahl gegossenen Skulpturen entstehen durch intensive Tanz-Studien und vermitteln dem Betrachter jene Momentaufnahme von in Bewegung befindlichen Körpern, die der Künstler zunächst mit seinem Blick, dann auf Papier und schließlich in Metall bannt. Nach ersten Studien von Tanz stand für den Künstler die Frage im Raum: "Bin ich auch in der Lage, schon während einer Aufführung zu arbeiten?", beschreibt Dietz die Anfänge.

In einem zweiten Schritt suchte er dann die Möglichkeit Tanz, Musik und Bildhauerei zu kombinieren und so für sein Schaffen zu optimieren. Seine eigene Komposition aus diesen drei Kunstrichtungen präsentierte der Künstler am vergangenen Dienstag im Rahmen des Sommerfestivals 2003 auf Schloss Kapfenburg. Die Analyse schneller Tanzszenen und die Auswahl gehaltvoller Darstellungen waren wesentlicher Inhalt seiner Präsentation.

Die Wechselwirkung von wirren Bewegungen gefolgt von synchron verlaufenden Tanzschritten aller drei Tänzerinnen prägten das Vorspiel, welches mit Anweisungen der Choreografin als Bewegungsstudien zu verstehen war. "Aus der Lust, etwas in Bewegung zu sehen, gepaart mit der Lust etwas in Ruhe zu sehen, entstehen Skulpturen - Momentaufnahmen aus Tanz", erklärte Dietz weiter. Mit flüchtigen Skizzen auf Papier verdeutlichte er seine Worte. Selbst modellierend am Körper der Tänzerinnen vertiefte er seine Gedanken. "Die Hand am Körper hat immer Bedeutung und spricht ihre eindeutige Sprache", so Dietz.

War das Vorspiel der Tänzerinnen noch Tanz, so war das abschließende "Endspiel" für den Betrachter die Aneinanderreihung ästhetischer Momentaufnahmen. In einer zweiten Veranstaltung am Dienstag, 29. Juli, 20 Uhr, kann Eckhart Dietz beim Zeichnen nach Modell beobachtet werden. Der Besucher erlebt dann die Vorstufen seiner Bildhauerei im unmittelbaren Entstehen.

Quelle: Gmünder Tagespost 27.7.2003 - www.gmuender-tagespost.de

Siehe auch: Expressive Studien 2

Website von Eckhart Dietz